eRUDA 2018

eRUDA  – elektrisch rund um den Ammersee 2018 schon wieder?

Ja und Nein. Ja, es war meine 5. Teilnahme an der eRUDA, aber es gab doch deutliche Unterschiede zu den letzten Jahren.
Vor allem die Größe der Veranstaltung hat sich geändert. Dies gilt für das BMW i-Team, wie auch für die gesamte Teilnehmerzahl. Während es 2014 gerade 4 i3 im Team waren, sind 2018 über 30 i3 angetreten. Insgesamt waren knapp 260 Elektrofahrzeuge vor Ort!!!
Das Fahrerlager befand sich dieses Jahr in Weilheim und die Challenge am Samstag war deutlich anspruchsvoller angelegt. Doch dazu später mehr.

Freitag 5.10.2018 Anreise
Die Fahrt nach Weilheim verlief relativ problemlos. An der Raststätte ‚Sindelfinder Wald‘ machte ich einen kurzen Zwischenstopp um für knapp 10 Minuten ein paar kWh zu laden.
Danach kam der erste Stau, der mich gut 30 Minuten Zeit und ein paar Kilometer Umweg gekostet hat. An der Rasstätte Gruibingen wollte ich eigentlich laden. Leider war der Schnelllader belegt und die neuen Ladestationen von Ionity an gleicher Stelle noch nicht freigegeben (dies erfolgte anscheinend ein paar Stunden später).
Weiter ging es über die A8 und A7 – mit einem Ladehalt – Richtung Teamhotel in Peißenberg (https://www.sonne-peissenberg.com/).
Die ersten Teammitglieder waren bereits vor Ort und dank Glympse (glympse.com) war bereits ersichtlich, dass die nächsten aus dem Team nicht mehr weit weg waren.
Zuvor hatte Philipp bereits den Ladepark organisiert. An dieser Stelle vielen Dank dafür und vielen Dank an die Gemeindewerke Peißenberg, die uns hier tatkräftig unterstützt haben.
Danach ging es gemeinsam nach Weilheim ins Fahrerlager, zur Anmeldung und Fahrerbesprechung. Der Abend endete beim gemütlichen Essen. Anscheinend war die Gaststätte, trotz Reservierung, etwas überfordert.

Samstag 6.10.2018 Challenge
Im Gegensatz zu den Jahren zuvor wurde die Challenge 2018 etwas ausgedehnt – Ziel war Rettenbachferner in Sölden (=höchster Straßenpunkt Europas). Start war in Weilheim, Zwischenziel Sölden und Gesamtziel in Landsberg. Die kürzeste mögliche Strecke waren ca. 360 km. Es gab aber viele verschiedene Varianten. Außerdem war damit zu rechnen, dass nicht jeder Lademöglichkeit nutzbar ist – es waren ca. 100 Fahrzeuge für die Challenge gemeldet.
Mit entsprechendem Fahrzeug und/oder ‚Gasfuß‘ wäre es zwar möglich gewesen diese Strecke ohne Laden zu fahren, das entspricht jedoch nicht so richtig meinem Fahrstil. Also habe ich mich entschlossen unterwegs zu laden. Die geplante Fahrstrecke waren bei meiner Routenwahl gut 400 km. Bei einem angenommenen Schnitt von 50 km/h (auf der Landstraße durchaus realistisch) wäre die Fahrzeit bereits 8 Stunden. Ein bischen Pause wollte ich auch machen und die Zieleinfahrt war für 18 Uhr vorgesehen. Ergebnis war ein Start um 5.45 Uhr in Peißenberg bzw. 6 Uhr am Startpunkt in Weilheim.
Über großteils leere Straßen ging es in Richtung Österreich, dementsprechend flott ging es dem Sonnenaufgang entgegen. Erster Halt war beim BMW Hotel in Ammerwald. Am dortigen Schnelllader wurde der Akku fast vollständig aufgeladen. Die nächste Etappe ging schließlich bis zum höchsten Punkt der Tour.
Weiter ging es am Plansee vorbei über Reutte und den Fernpass nach Sölden. So ganz sicher war ich mir am Anfang nicht, ob meine Fahrweise zu den noch vor mir liegenden Höhenmetern passt. So oft bin ich nicht in den Alpen unterwegs. An der Mautstation der Gletscherstraße hatte der Akku aber noch genau 40% – daher waren die Befürchtungen unbegründet. Der höchste Punkt (2800m) wurde mit einem Akkustand von 27% erreicht.
Nach einem kurzen Aufenthalt ging es zuerst ins Restaurant, bei einem Kaffee etwas aufwärmen – vor Ort waren es gerade 3 Grad plus – und mit den Teammitglieder quatschen, die bereits schon vor Ort waren.
Ursprünglich hatte ich geplant direkt nach Landsberg ins Ziel zu fahren. Ich wollte mir dann aber doch nicht das obligatorische Stück Sachertorte entgehen lassen, d.h. Rückweg wieder über Ammerwald.
Mir war jedoch klar, dass ich auf alle Fälle nochmal laden musste. Ein Blick in die entsprechende App und die Wahl viel auf den Schnelllader in Ötztal. Dort waren zwar bereits andere Fahrzeuge der Challenge anzutreffen, die Wartezeit war jedoch nur kurz.
Mit gut gefülltem Akku ging es dann weiter Richtung Fernpass. Unser Team hatte sich über die App Zello vernetzt. So wusste ich schon, dass such auf dem Fernpass nicht mehr viel bewegte und durchgängig Stau war.
Glücklicherweise war das Navi ebenfalls der Meinung, dass es besser wäre eine alternative Route zu wählen. Dies sollte sich als Glücksgriff herausstellen. In Imst bin ich von der Hauptroute abgebogen und über das Hahntennjoch weiter gefahren – eine wirklich atemberaubende Strecke. Dieser Abstecher endete in Reutte und schließlich beim Stück Torte in Ammerwald. Die Fahrt bis dorthin war nicht wirklich stromsparend (dafür haben die Kurven zu viel Spass gemacht), die Folge war ein dritter Ladevorgang an diesem Tag. Zeit hat dies allerdings nicht gekostet, das Auto war schneller geladen, wie der Kuchen gegessen.
Von Ammerwald ging es bereits mit drei i3 über Ettal weiter nach Landsberg. Unterwegs war noch ein Sammelpunkt vereinbart, so dass ein Teil des Teams gesammelt in Landsberg angekommen ist.
Die Challange endete dort – für mich mit 3 Ladestopps, 432 km, 11,8 kWh/100 km Verbrauch und einem Schnitt von 54,5 km/h.
Von Landsberg ging es danach in Teamhotel zum gemütlichen, gemeinsamen Abendessen.

Sonntag 7.10.2018
Nach dem Frühstück hieß es langsam schon Abschied nehmen. Die ersten Teammitglieder hatten sich verabschiedet. Im Fahrerlager in Weilheim wurden noch Bilder gemacht und ein Luftbild gestellt.
Danach ging es in die Nähe von Bad Tölz auf einen Flugplatz. Dort konnte man elektrisch angetriebene Flugzeuge bestaunen.
Zum Abschluss ging es nach Gauting zur Siegerehrung. Dank Philipp und seinen Ortskenntnissen war die Fahrt recht lustig – kleine enge Landstraße mit wenig Verkehr.

Das BMW i-Team konnte auch 2018 wieder den 2. Platz erringen (zum 3. Mal in Folge).

Nachdem 2017 gefühlt etwas die ‚Luft aus der Veranstaltung‘ war, konnte 2018 dies locker wieder wett gemacht werden. Beigetragen dazu hat das Wetter, die Challenge nach Sölden und (vor allem) das Team. Es hat Spaß gemacht das Wochenende mit so vielen ‚Verrückten‘ zu verbringen. Extra Dank geht an Teamchef Olaf und Philipp als den Mann ‚vor Ort‘.

Bis spätestens zur eRUDA 2019