Ein paar Gedanken zu einem Schnellladenetz in Deutschland

Neben den Kosten und der Reichweite eines Elektrofahrzeugs ist das Laden immer wieder ein Thema.

Für den täglichen Gebrauch ist das Laden über Nacht in vielen Fällen ausreichend. Hier genügt zur Not eine ganz normale Steckdose und das Fahrzeug ist am nächsten morgen wieder voll geladen.

Bei längeren Strecken muss unterwegs geladen werden. Ab einer bestimmten Strecke reicht es nicht mehr aus am Zielort zu laden (dort könnte man u.U. längere Ladezeiten verkraften, z.B. bei einem Kinobesuch), sondern man muss unterwegs laden. Irgendwo dann mehrere Stunden zu laden ist eigentlich niemandem zu vermitteln (auch wenn die aktuelle Realität oft (noch) so aussieht.

Die Lösung sind Schnelllader. Diese gibt es bereits. Leider sind es viel zu wenige und die Platzierung der Lader ist oft unpraktisch. So steht z.B. in Karlsruhe der momentan einzige Schnelllader am Durlacher Tor, somit nahezu in der Innenstadt. Die Schnelllader ‚müssen‘ an die Autobahnen, nur dort machen sie für Langstrecken Sinn.

Dazu ein paar Gedanken und Zahlen:

Das deutsche Autobahnnetz umfasst ca. 13.000 km. Baut man nun im Abstand von 60 km eine Ladestation (jeweils eine in jede Fahrrichtung), so sind ca. 435 Ladestationen notwendig.
Die Kosten für eine Ladestation mit mehreren Ladepunkten (ähnlich Tesla Supercharger oder Fastned) belaufen sich auf 200.000-250.000 € (Tendenz fallend).

Ausgehend von den 250.000 € würden sich Gesamtkosten von ca. 109 Mio € ergeben.

Auf der einen Seite ist das viel Geld, auf der anderen Seite kommt es auf die Relation an.

Die Autofirmen VW, Daimler und BMW haben 2014 einen Gewinn von insgesamt 25,8 Mrd € erwirtschaftet. Würden diese Firmen 2 Tage auf einen Gewinn verzichten, dann wäre die Summe bereits vorhanden.

D.h. für die deutschen Autofirmen wäre es eine Kleinigkeit ein entsprechendes Ladenetz zu finanzieren und ein Problem der Elektromobilität zu lösen. Sie müssten nur wollen…

 

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